Klimaschutz

Bürgersolaranlage Edinger Hof: Ein schönes Beispiel dafür, dass jeder und jede Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann.

Klimaschutz ist für uns Grüne ein sehr wichtiges übergreifendes politisches Aktionsfeld. Der menschengemachte Klimawandel droht unsere gesamte Lebensgrundlage entscheidend zu verändern. Darum ist es treffender, von eine Klimakrise zu sprechen. Die Klimakrise führt zu gesundheitlichen Problemen, Naturkatastrophen, löst große wirtschaftliche Schäden aus und führt zum Verlust von Tier- und Pflanzenarten.

Andererseits tragen alle unsere Aktivitäten als Menschen als Ursachen zur Klimaveränderung bei: die Energiegewinnung, die Art unserer Ernährung, die Organisation unserer Wirtschaft und Industrie, unsere Mobilität, unser Konsum, unser Freizeitverhalten.

Der Klimawandel setzt uns zeitlich unter Druck: Was wir heute an notwendigen Maßnahmen versäumen, fällt verstärkt auf uns zurück. Was wir heute nicht tun, müssen wir morgen mit vielfachen Kosten nachholen. Was unsere Generation nicht tut, schadet massiv den folgenden Generationen, also unseren Kindern und Enkeln.

Als Grüne stehen wir besonders in der Verantwortung, den Klimaschutz voranzutreiben und das Bewusstsein dieser Notwendigkeit in der Bevölkerung wach zu halten.

Klimaschutz in der Gemeinde

Edingen-Neckarhausen hat sich durch einen Gemeinderatsbeschluss verpflichtet, bis 2035 klimaneutral zu werden. Es ist nicht ganz klar, ob sich dieser Beschlus auf die gesamte Gemeinde, also alle BewohnerInnen und Gewerbebetriebe bezieht, oder in erster Linie auf die kommunalen Liegenschaften und Eigenbetriebe.

Wir Grüne wollen dabei auf allen Ebenen vorankommen und sehen dabei sowohl die Verwaltung, als auch die gesamte Bürgerschaft in der Verantwortung. In der Kommune haben wir uns für drei Instrumente eingesetzt, die den Klimaschutz voranbringen sollen:

Der European Energy Award ist ein Instrument zur fachlichen Analyse und fortwährenden Bewertung der Maßnahmen zum Klimaschutz.

Die Stelle eines Energiemanagers bzw. einer Energiemanagerin soll die fachliche Kompetenz ín der Verwaltung stärken.

Ein Klimaforum als Klima- und Umweltbeirat bildet die Schaltstelle zwischen engagierten BürgerInnen, Gemeinderat und der Verwaltung und soll dafür sorgen, dass Bürgerbeteiligung nicht ins Leere geht, sondern die Anstrengungen der Gemeinde zum Klimaschutz antreibt und stärkt.

Bürgerbeteiligung hat schon manches bewirkt: Mit Bürgerbeteiligung wurde ein Klimaschutzkonzept entwickelt. Eine Initiative hat die „Ökostromer Edingen-Neckarhausen“ gegündet, die in Zusammenarbeit mit den Elektrizitätswerken Schönau Ökostrom vermittelt, bei dem Gewinne nicht in die Taschen von Investoren wandern, sondern direkt in neue Investitionen für Ökostrom. Über einen „Sonnencent“ werden weiterhin Ökostromprojekte in Bürgerhand finanziert, deren Gewinn in eine Stiftung fließt, aus der wiederum soziale und ökologische Projekte in der Gemeinde gefördert werden.


Das Klima und der Sachstand

Ein Artikel der Offenen Grünen Liste im Mitteilungsblatt der Gemeinde vom 10.07.2025

In der Realität ist der Klimawandel angekommen. Ein Sommer nach dem anderen ist heißer als die letzten, fast jeden Monat gibt es einen Rekord an Trockenheit, überall auf der Welt brennen Wälder und treten Wetterextreme auf. In den Köpfen ist es noch nicht ganz angekommen: Die Bundesregierung will mit den Klimaschutzmaßnahmen etwas kürzer treten, die Wirtschaftsministerin Katherina Reiche findet, dass der Ausbau von erneuerbaren Energien zu schnell geht, dass der notwendige Ausbau der Stromnetze zu teuer wird. Sie weiß das sehr gut, denn sie hat den größten regionalen Energie- und Infrastrukturanbieter Deutschlands geleitet. Die Energienetzbetreiber besitzen regional Monopole und erwirtschaften nach einer Analyse des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft eine durchschnittliche Rendite von über 20 Prozent, unabhängig davon, welche Leistungen sie erbringen. Das Kapital für einen Ausbau der Netze müsste also vorhanden sein, nur der Wille fehlt.

In der letzten Gemeinderatssitzung stellten die Umweltbeauftragte Frau Horbach und die Energiemanagerin Frau Dott der Sachstandbericht zu Klimaschutzmaßnahmen und Energiemanagement vor. Kurze Zusammenfassung: Soweit es um die kommunalen Liegenschaften geht, sind wir auf einem guten Weg. Das Steuerungsinstrument „European Energy Award“ zeigt, dass wir u.a. mit Hilfe des Energiecontractings bis 2033 bei den kommunalen Liegenschaften die Klimagase auf null reduzieren können, wenn wir so weiter machen. Wenn wir aber die Gemeinde als Ganze betrachten, liegt noch viel Arbeit vor uns: da verläuft die Linie in Richtung Klimaneutralität in 2045. Wobei der lineare Pfad etwas täuscht: Die ersten 20 % der CO2-Einsparung sind relativ leicht zu erreichen. Die letzten 20 % werden die schwierigsten.

Da sind dann die Bürgerinnen und Bürger gefragt, die Verbraucher:innen und die Unternehmen. Wir alle müssen Heizungen erneuern, unser Mobilitätsverhalten verändern und unsere Ernährung, damit das gelingen kann.

Das fällt leichter, wenn bis dahin Bundes- und Landesregierungen den Menschen helfen bei diesen Bemühungen: Mit Fördermaßnahmen bei energetischer Sanierung, dem Ausbau des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs, mit guter Bildung usw. (WH)